11. November 2015 um 19 Uhr
JUST (An der Jacobikirche 6a, 17489 Greifswald)

Vor einem Jahr gründete sich in Mecklenburg-Vorpommern die Initiative „MV für Kobanê“. Im ganzen Bundesland wurden Hilfsgüter für Flüchtlingslager in Suruç, an der türkisch- syrischen Grenze, gesammelt, um die Menschen dort vorwiegend mit warmer Kleidung vor dem anstehenden Winter zu versorgen. Suruç liegt auf türkischer Seite nur 10 Kilometer entfernt von der syrisch-kurdischen Stadt Kobanê. Von dort mussten viele Menschen vor dem Terror des sogenannten „Islamischen Staat“ fliehen und kamen auf türkischer Seite in Dörfern und Flüchtlingslagern unter. Die Anteilnahme in Mecklenburg-Vorpommern war so groß, dass ein geplanter LKW mit 40 Tonnen nicht ausreichte, um alle Spenden nach Suruç zu bringen. (Artikel auf NNN.de)

Nachdem im Januar die Stadt Kobanê von kurdischen Kämpfern befreit werden konnte, startete die Initiative einen zweiten Spendenaufruf, um den Wiederaufbau der Stadt mit medizinischem Equipment zu unterstützen. Zwei LKWs konnten so im März diesen Jahres in das größtenteils zerstörte Gebiet gebracht werden.

Schon im Juni machten sich zwei weitere 40-Tonner mit Sachspenden auf den Weg nach Kobanê. Am 20. Juni kam es allerdings zu Problemen an der türkisch- bulgarischen Grenze und dem Transport wurde die Einreise in die Türkei verwehrt. Erst mit Hilfe von Politikern des Bundestages und des Auswärtigem Amtes wurde die Einreise genehmigt. Doch auch in der Türkei wurde die Weiterfahrt von Behörden behindert und die LKWs festgehalten.

Daraufhin reisten VertreterInnen der Initiative „MV für Kobanê“ nach Suruç, um vor Ort die Situation klären zu können. Am 20. Juli wurden sie Zeugen des Attentats im Amara-Kulturzentrum, bei dem 32 Menschen starben. Die Opfer des Anschlages waren junge Menschen, die sich als freiwillige HelferInnen am Wiederaufbau Kobanês beteiligen wollten. Bis heute dürfen die Hilfsgüter aus Mecklenburg-Vorpommern nicht weitertransportiert werden.

Am 11. November werden Menschen der Initiative bei uns im JUST einen Überblick über die politische Lage in der Region, einen Einblick in ihre Arbeit, sowie einen Ausblick auf zukünftige Unterstützungsmöglichkeiten geben. Wir freuen uns sehr, dass sie sich dazu bereit erklärt haben und sind gespannt auf einen interessanten Abend.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade unter dem Motto „Grenzerfahrung“ statt. Bereits um 18.30 Uhr wird es in der Jacobikirche ein Friedensgebet geben.